Jack Shakespearow
Solange wir lügen Lügner Reihe E. Lockhart - Buchrezension
Buchbesprechung: Solange wir lügen. Lügner-Reihe 1
Autor: E. Lockhart
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Wenn sich die Erinnerungen an die schönste Zeit unseres Lebens auflösen wie der Morgennebel
Manchmal verläuft das Leben nicht so, wie wir es uns wünschen. Jeder, der die volle Verantwortung dafür übernommen hat, wird das ohne Zweifel zugeben. Wir müssen einfach damit rechnen, dass wir hier und da stolpern. Aber werfen wir uns nicht manchmal selber Knüppel zwischen die Beine?
Inhlat
Die prominente und etwas oberflächliche Familie Sinclair bezeichnet ihre vier jüngsten Mitglieder als Lügner. Cadence, Mirren, Johnny und Gat sind eine Clique von Teenagern, die sich jedes Jahr mit ihren Familien auf einer Privatinsel treffen, um die Sommerferien zu genießen. Während ihres fünfzehnten gemeinsamen Sommers kommt es jedoch zu einem Vorfall, an den sich Cadence nicht erinnern kann, an den sie aber regelmäßig durch heftige Kopfschmerzen erinnert wird, während derer sie nicht in der Lage ist, die Welt um sich herum wahrzunehmen. Ihre Familie weigert sich, ihr zu sagen, was an jenem schicksalhaften Abend geschah, und so muss Cadence sich darauf verlassen, dass ihr Gedächtnis eines Tages zurückkehrt. Sie verbringt den folgenden Sommer in Europa, vergisst aber ihre drei verbliebenen Freunde nicht – sie schickt ihnen regelmäßig Nachrichten, erhält aber keine Antworten. Als sie nach einer Pause von fast zwei Jahren auf die Insel zurückkehrt, tun ihre Freunde so, als sei nichts geschehen. Doch sie ahnt, dass etwas nicht stimmt, und das Verhalten ihrer Familie bestätigt dies nur… Was ist in jenem schicksalhaften Sommer wirklich passiert?Es war Liebe, und sie traf mich so unerwartet, dass ich mich gegen die Fliegengittertür lehnen musste, um mich aufrecht zu halten. Ich wollte ihn berühren, als wäre er ein Häschen, ein Kätzchen, etwas, das so besonders und weich war, dass man nicht die Finger davon lassen konnte. Das Universum war gut, weil er darin war. Ich liebte das Loch in seiner Jeans und den Schmutz an seinen nackten Füßen und die Krusten an seinen Ellenbogen und die Narbe, die sich durch seine linke Augenbraue zog.E. Lockhart
Rezension
Der Anfang der Geschichte erfordert mehr Konzentration, da der Leser mit vielen Namen und Erinnerungen konfrontiert wird. Nach einigen Seiten lebt er sich jedoch im Text ein und wird zum Beobachter der Ereignisse, die Cadence mit ihrer Erzählung vermittelt. Ihre Beschreibungen der Fakten tragen bestimmte spezifische Elemente, die dem Buch seine Andersartigkeit verleihen. Gelegentlich erzählt Cadence dem Leser ein bekanntes Märchen nach, dessen Handlung sie umgeändert hat, gelegentlich baut sie auch ein paar wirklich seltsame Ideen in den Text ein.
Ich schlug meine Faust gegen die Duschwand. Ich wusch die Scham und die Wut mit kaltem, kaltem Wasser von mir ab. Dann lag ich zitternd wie ein ausgesetzter Hund in meinem Bett und fror bis auf die Knochen. Am nächsten Morgen und auch an allen darauffolgenden Tagen benahm ich mich normal. Ich reckte mein markantes Kinn entschlossen nach oben.E. Lockhart
Von Anfang an ahnt der Leser irgendeine Art Verschwörung hinter den Kulissen. Zusammen mit Cadence hat er keine Ahnung, welches Ereignis Ursache ihrer unerträglichen Migräne ist. Ein aufmerksamer Beobachter wird einige Hinweise entdecken, die die Autorin im Text verborgen hat. Die plötzliche Renovierung des Hauses ihres Großvaters, der Aufenthalt in Europa, den sich ihr Vater nie hätte leisten können… Diese und andere Kleinigkeiten geben dem Leser zwar keine Antworten auf die Frage, was in jenem unglücklichen fünfzehnten Sommer geschah, aber sie können das Gefühl verstärken, dass etwas Großes hinter einigen der plötzlichen Veränderungen steckt.
Während das erste Drittel des Buches aus der eher ununterbrochenen Erzählung von Cadence besteht, treten nach und nach Dialoge in den Vordergrund, was die Lektüre nur beschleunigt, auch wenn die Handlung an einigen Stellen etwas eintönig ist. Auch im letzten Drittel des Buches findet der Leser keine Antworten, die Autorin hat sich alle Trümpfe bis zum Schluss aufgehoben. Aber ich denke, es lohnt sich, bis zum Ende zu warten, denn das Ende der Geschichte ist wirklich spektakulär, überraschend und emotional.
Fazit
„Solange wir lügen“ wird mit ihrer Synopsis vor allem jüngere Jahrgänge ansprechen, aber auch bei erwachsenen Lesern Akzeptanz finden. Wenn Sie spannende Geschichten ohne Gewalt oder düstere Szenen mögen, oder wenn Sie die Geheimnisse, die die Autoren sorgfältig verbergen, entschlüsseln möchten, ist „Solange wir lügen“ die richtige Wahl.Pluspunkte und besondere Merkmale
Für wen ja
Für wen nicht
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Jack Shakespearow
Jack Shakespearow ist ein Meister der Worte. Das Schreiben verleiht ihm Flügel. Auf den Flügeln der Fantasie entdeckt er das Unbekannte, er betrachtet die Welt aus der Vogelperspektive und beschreibt ihre vielen Farben, Menschen, sowie große und kleine Dinge dieser Welt. Da sein letzter Gedichtband Hungry as a Writer keinen guten Absatz findet, machte er aus Rezensionen und Blogs für uns einen Zuverdienst. Und die kann er wirklich gut.