Inhalt

Lowen ist eine junge Schriftstellerin, die immer versucht hat, Ruhm und Publicity zu vermeiden, und die an ihrer Arbeit ebenso zweifelt wie an sich selbst und ihrem Leben. Eine Woche nach dem Tod ihrer Mutter, zu der sie nie ein ideales Verhältnis hatte, eilt sie zu einem Treffen mit ihrem Literaturagenten, in der Hoffnung auf ein Angebot, das ihre wenig schmeichelhafte finanzielle Situation verbessern wird. Als sie erfährt, dass sie eine Serie der berühmten Schriftstellerin Verity Crawdford weiterschreiben soll, die nach einem schweren Autounfall keine Geschichten mehr schreiben kann, erschreckt Lowen vor dem Angebot.

Doch das verlockende Honorar überzeugt sie davon, dass sie eigentlich keine andere Wahl hat, als den Sprung zu wagen. So findet sie sich im Haus von Verity und ihrem Mann Jeremy wieder, der sich nicht nur um seine Frau kümmert, sondern ihr auch bereitwillig dabei hilft, Informationen zusammenzutragen, die sie für die Fertigstellung der gesamten Buchreihe benötigt. Doch Lowen findet in dem Haus neben Veritys Notizen noch etwas anderes – ihre bisher unveröffentlichte Autobiografie und eine seltsam schwere Atmosphäre, die sie daran zweifeln lässt, ob wirklich alles so ist, wie es scheint. Schließlich war Verity laut ihrer Autobiografie keineswegs eine liebevolle Ehefrau und Mutter, und so fragt sich Lowen, ob die Tode ihrer Töchter wirklich auf Zufälle zurückzuführen sind. Erst zu spät erkennt sie, dass sie sich tiefer als nötig in eine Geschichte verstrickt hat, die sich nicht in Büchern, sondern in der Realität abspielt.

Rezension

Wenn Sie schon lange kein Buch mehr gelesen haben, welches Sie so sehr fesselt, dass Sie dafür Ihren Schlaf opfern, ist Verity eine sehr gute Wahl. Es wird Ihnen beweisen, dass auch der anspruchsvolle und erfahrene Leser noch immer einen Titel finden kann, der ihn in seinen Bann zieht. Man stürzt mit beiden Beinen ohne jegliche Umschweife in die Handlung und ist schon nach wenigen Seiten mit Handlung und Charakteren eins. Es gibt keine langen Einführungen oder ein Chaos von Namen und Zeitlinien und der Leser wird von der ersten Seite an Teil der Geschichte.

Die Erzählung besteht aus zwei Arten von Kapiteln – Abschnitten, die die Lowens Gegenwart und Gefühle schildern und Schnipseln aus Veritys Autobiografie. Der Leser lernt so nach und nach beide Frauen kennen und hat die Möglichkeit, in die Tiefen ihrer Seelen zu blicken und zu entdecken, dass die Vergangenheit beider Figuren viele Geheimnisse verbirgt. Die Geschichte bietet eine Reihe spannender und beängstigender Momente, die den Leser dazu zwingen, in der Handlung voranzukommen, weil er sich nur danach sehnt, die Wahrheit zu finden.

Fazit

So begeistert waren wir schon lange nicht mehr von einem Buch! Dies ist ein Titel, bei dem der Leser neidisch wird, dass er die Gelegenheit hatte, ihn zum ersten Mal zu lesen, ohne zu wissen, wie sich die Handlung weiterentwickelt. Die Geschichte ist fesselnd, spannend und doch menschlich – in einem gewissen Maß an Menschlichkeit ist die Handschrift von Colleen Hoover zu erkennen. Wenn Sie Verity noch nicht gelesen haben, sollten Sie das schnell nachholen!