Kain und Abel, Jeffrey Archer
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Buchbesprechung: Ein Mann namens Ove
Autor: Fredrick Backman
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Sie können sich Ihre Nachbarn nicht aussuchen, obwohl wir diese Wahl oft gebrauchen könnten. Aber haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Ihre Nachbarn Sie wahrnehmen? Wahrscheinlich nicht. Nun, das macht nichts… Ich glaube, Ove hat auch nie darüber nachgedacht.
Es war fünf vor sechs am frühen Morgen, als Ove und die Katze das erste Mal aufeinandertrafen. Die Katze mochte ihn von Anfang an nicht. Was absolut auf Gegenseitigkeit beruhte. Ove war wie immer zehn Minuten zuvor aufgestanden. Er verstand die Leute nicht, die verschliefen und es darauf schoben, dass der »Wecker nicht geklingelt habe«. Ove hatte in seinem ganzen Leben noch keinen Wecker besessen. Um Viertel vor sechs wachte er auf, und dann begann sein Tag.Fredrick Backman
Ove ist eine wirklich seltsame literarische Figur, in die sich jeder Leser dank seines Charakters verlieben wird, obwohl man ihn privat wahrscheinlich meiden würde. Allmählich kann man jedoch etwas Melancholisches im Hintergrund seiner Taten erahnen. Nicht nur die nachbarschaftlichen Beziehungen nehmen Gestalt an, auch die Anwesenheit eines Findlings – einer streunenden Katze offenbart einen verborgenen Teil seiner Seele. Und das alles, ohne dass der Autor das Tempo beschleunigt und dass der Leser diese Enthüllung verborgener Teile im Voraus erahnen kann. Je mehr Seiten gelesen werden, desto mehr ändern sich die Gefühle. Das Lachen wird von Traurigkeit gestützt und der Spaß wiederum von einer bangen Nostalgie.
Die Handlung ist nicht chronologisch, Erinnerungen in Form von verschiedenen Situationen wechseln sich mit der Gegenwart ab. Dadurch lernt der Leser nicht nur Oves Gegenwart kennen, sondern auch die Personen, von denen er sich verabschieden musste. Ein gutes Beispiel dafür ist seine Frau Sonja, die merkwürdigerweise das Gegenteil ihres mürrischen Mannes war.
Neben der traurig-komischen Geschichte warten eine Menge Fragen und Denkanstöße auf die Leser, die aber gar nicht so direkt und offensichtlich klingen. Verschiedene Situationen können einem ungewollt viele Impulse geben, die zu Fragen über das Leben, seinen Sinn und die Menschlichkeit führen.
Die Geschichte liest sich trotz der langsamen und einfachen Handlung sehr schnell. Dazu trägt sicherlich bei, dass das Buch eine fesselnde Atmosphäre ausstrahlt, die den Leser zu berauschen vermag. Hinzu kommen kurze Kapitel, eine leichte und flotte Sprache sowie eine Reihe von humorvollen Situationen mit zunehmend ergreifenden Untertönen.
Er weiß nicht, wie lange er dort steht. Er versinkt ganz in Gedanken. Fließt dahin wie im Nebel. Das war nie seine Art, er ist kein Tagträumer, aber in letzter Zeit kommt es ihm so vor, als ob mit seinem Kopf etwas nicht stimmt. Es fällt ihm zunehmend schwerer, sich auf Dinge zu konzentrieren. Das gefällt ihm gar nicht.Fredrick Backman
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