Jack Shakespearow
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand - Buchrezension
Buchbesprechung: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Autor: Jonas Jonasson
Gesamtbewertung:
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Die außergewöhnliche Lebensgeschichte eines gewöhnlichen alten Mannes
Was kann man von einem Buch erwarten, dessen Titel bereits alles verrät? Wird es zumindest Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse wecken, oder wird die Handlung Sie noch überraschen können? Gibt es überhaupt einen hundertjährigen alten Mann, der sich danach sehnt, den Komfort eines Pflegeheims zu verlassen und noch ein letztes Mal durch die Welt zu ziehen? Sie haben die Antwort wahrscheinlich schon erraten. Ja, es gibt ihn. Und sein Name ist Allan Karlsson.
Inhalt
Schließlich ist Allan nicht der typische hundertjährige Großvater, den man erwarten würde, und dieses Buch beweist es. Allan Karlsson ist ein für sein Alter rüstiger alter Mann, der an seinem dreistelligen Geburtstag beschließt, aus dem Fenster eines Pflegeheims zu klettern und in seinen „Klo-Pantoffeln“ durch die Nachbarschaft zu spazieren. Von diesem Moment an wird er Teil einer Reihe bizarrer Zufälle und Ereignisse, die nur das Leben selbst erfinden kann.
Nachdem er versehentlich einen Koffer voller Geld gestohlen hat, der einer Verbrecherbande gehört, sind nicht nur der Kommissar, der sein Verschwinden untersucht, sondern auch wütende Bandenmitglieder auf seiner Spur. So wird Allan bei den Ermittlungen des Kommissars zuerst zum Opfer einer Entführung und später sogar zum Hauptverdächtigen beim Verschwinden und Mord an anderen Menschen.
Der Hundertjährige schlich sich also davon mit seinen Pisspantoffeln (die so heißen, weil Männer in hohem Alter selten weiter als bis zu ihren Schuhspitzen pissen können). Erst durch einen Park, dann an einem freien Feld entlang, auf dem ab und zu ein Markt in dem ansonsten recht stillen Städtchen abgehalten wurde.Jonas Jonasson
Auf seinem Weg begegnet er nach und nach einer Gruppe von seltsamen Menschen und einem Elefanten. Jeder von ihnen hat ein unglaubliches Leben gelebt, das ein eigenes Buch verdient hätte. So auch Sonja, der Elefant. Julius, Benny, Beauty und Sonja sind eine unglaubliche Partie und passen perfekt in die Handlung. Fast wie ein Magnet scheint Allan verrückte Typen und noch verrücktere Momente anzuziehen. Während der gesamten Geschichte agiert der hundertjährige Großvater eher als Beobachter. Er hat nie etwas versucht und die Dinge sind ihm einfach passiert. Der hundertjährige alte Mann hatte eine bewundernswerte Lebensgeschichte, die von Anfang bis Ende voller Momente war, die uns manchmal sehr unwahrscheinlich, ja sogar absurd erscheinen mögen. Trotz seines Desinteresses an Politik oder Religion gelang es Allan, den meisten politischen Anführern und historischen Persönlichkeiten zufällig zu begegnen und ohne dass er sich dessen bewusst gewesen wäre, hatte seine Person einen großen Einfluss auf viele der wichtigsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts.
Allan gab keine Antwort. Er wusste nicht recht, ob der Mann, der ihm da gegenüberstand, Freund oder Feind war. Doch dann fiel ihm ein, dass es vielleicht ganz klug wäre, sich nicht mit dem einzigen Menschen weit und breit anzulegen, der ihn in die Wärme einer Behausung bitten konnte, bevor die Abendkühle wirklich unerbittlich zuschlug. Daher beschloss er, einfach die Wahrheit zu sagen.Jonas Jonasson
Rezension
In dem Buch gibt es zwei Handlungsstränge, die gleichzeitig verlaufen. Der Handlungsstrang der Gegenwart wird im Laufe des Buches mit Teilen von Allans Vergangenheit durchsetzt, die man in einigen Fällen kennen muss, und deren Details wichtig sind, um einige Teile der in der Gegenwart sich abspielenden Geschichte zu verdeutlichen. Am Ende des Buches kollidieren die beiden Handlungsstränge jedoch miteinander.
Der Autor hat es geschafft, die ganze Geschichte zu einem gelungenen Ende zu bringen und eine Auflösung zu bieten. Es ist bewundernswert, wie es ihm gelungen ist, all diese bizarren Ereignisse zu erfinden und zu einem Ganzen zusammenzufügen, das auch gut zu lesen ist und das Publikum unterhalten kann. Ich muss auch die Übersetzung loben, dank derer uns viele lustige Dialoge und Momente nicht entgangen sind.
Die Geschichte um den hundertjährigen alten Mann ist recht leicht und schnell zu lesen, aber einige der Passagen aus seiner Vergangenheit sind nicht so interessant und ich neigte dazu, sie schneller zu überfliegen und zur Haupthandlung zu eilen. Ich empfehle dieses Buch allen Lesern, die die Welt der Bücher nicht zu ernst nehmen und Lust haben, sich ein wenig zu amüsieren. Jonas Jonasson hat eine intelligente und zugleich humorvolle Geschichte geschrieben, die das Potenzial hat, eine Vielzahl von Menschen anzusprechen.
Steigen Sie mit dem Hundertjährigen Allan Karlsson aus dem Fenster, der beschlossen hat, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört und ein letztes Mal den Geschmack des Lebens auskosten möchte.
Pluspunkte und besondere Merkmale
Für wen ja
Für wen nicht
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Jack Shakespearow
Jack Shakespearow ist ein Meister der Worte. Das Schreiben verleiht ihm Flügel. Auf den Flügeln der Fantasie entdeckt er das Unbekannte, er betrachtet die Welt aus der Vogelperspektive und beschreibt ihre vielen Farben, Menschen, sowie große und kleine Dinge dieser Welt. Da sein letzter Gedichtband Hungry as a Writer keinen guten Absatz findet, machte er aus Rezensionen und Blogs für uns einen Zuverdienst. Und die kann er wirklich gut.