Inhalt

Die gesellschaftliche Saison ist in vollem Gange, und in diesem Jahr haben die Sheffield- Schwestern – Katharine, die ältere, und Edwina, gerade 17 Jahre alt – beschlossen, daran teilzunehmen. Beide ahnen zunächst nicht, dass sie im Mittelpunkt des Interesses des männlichen Highlights dieser Saison, Anthony Bridgerton, stehen. Nach kurzer Überlegung beschließt dieser, die jüngere Edwina zu heiraten – sie ist hübsch, charmant und, wie es scheint, sie hat auch Köpfchen. Das Ganze wird komplizierter, als Anthony feststellt, dass er wegen seines Rufes ihrer Schwester Katharine unsympathisch ist, und diese nicht bereit ist, ihre Schwester mit dem erstbesten zu verheiraten.

Doch während Anthony bei Katharine alle Register zieht, um ihr zu beweisen, dass Edwina mit keinem anderen Mann besser dran ist, wird die Lage noch komplizierter: Anthony merkt überrascht, dass er sich inzwischen in Kate verliebt hat, obwohl er dieses Gefühl bis ans Ende seiner Tage meiden wollte. Gerade als es scheint, er sei fest entschlossen, die jüngere Miss Sheffield zu heiraten, während er sich insgeheim nach seiner Schwägerin sehnt, nehmen die Ereignisse eine völlig andere Wendung. Wird es ihm gelingen, sein früheres Trauma zu überwinden und sich einzugestehen, dass die Liebe in seinem Fall nichts Böses ist?

Rezension

Soweit bei Teil 1 etwas Langeweile aufgekommen ist, kann die zweite Folge überzeugen, dass die Fortsetzung der Bridgerton-Serie eine gute Idee war. Im Vergleich zu „Der Duke und ich“ ist „ Bridgerton – Wie bezaubert man einen Viscount? “ von Anfang bis Ende vollgepackt mit Ereignissen und bietet dem Leser viel mehr als nur einen Spaziergang von einer Society- Party zur nächsten. Falls Sie der erste Teil in seinen Bann gezogen hat, wird der zweite Band eine viel stärkere Begeisterung hervorrufen.

Auch in diesem Teil nutzt die Autorin die Vergangenheit und die Traumata aus der frühen Kindheit des Protagonisten als ein Element, das seine Beziehungen erschwert und seine Vorstellung vom Liebesleben verzerrt. Während Simon Hasting sich weigert, Kinder zu bekommen, weil er glaubt, so den Wunsch seines Vaters zu erfüllen, hat Anthony Bridgerton den Tod seines Vaters nicht verkraftet und redet sich ein, dass auch sein Schicksal tragisch besiegelt sei. Ähnliches lässt sich auch bei der weiblichen Protagonistin Katharine beobachten – auch sie hat von klein auf Ängste und Befürchtungen in sich getragen, die sie bis heute beeinflussen.

Das unterscheidet das Buch einigermaßen von anderen historischen Liebesromanen – es handelt sich um keinen vordergründigen Plot, wie schon tausendmal in Liebesgeschichten vorexerziert. Der lange Schatten der Vergangenheit, der auf dem Verhalten der Hauptfiguren haftet, bietet dem Leser Spannung und ermöglicht es der Autorin, ihre Charaktere feiner zu zeichnen. Mancher könnte jedoch das Sujet als Wiederholung des ersten Teiles und dadurch als nicht sehr originell wahrnehmen und es bleibt nur die Hoffnung, dass die Autorin in den weiteren Teilen der Reihe einen anderen Einfall bekommt, um die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten etwas zu erschweren.

Fazit

„ Bridgerton – Wie bezaubert man einen Viscount? “ ist die Fortsetzung einer wirklich gelungenen Serie. Gute Dialoge, sympathische Hauptfiguren, eine Handlung, die nie abreist… Das ist ein toller Anreiz, nach weiteren Teilen zu greifen, in denen es um andere Geschwister der Familie Bridgerton geht. Wenn Sie die Netflix-Serie lieben, werden Sie auch die Bücher mögen.